Nachruf Dr. Wolfgang Storm

Am Samstag, dem 9. November, verstarb Dr. Wolfgang Storm im Alter von 84 Jahren. Er lebte in Buchschlag seit den frühen achtziger Jahren und war seit 2010 aktives Mitglied im Geschichtsverein-Buchschlag. Im Vorstand unseres Vereins engagierte sich Wolfgang Storm drei Jahre lang, dabei lag ihm der Erhalt des Schneckenbrunnens auf dem Straßheim-Platz besonders am Herzen. Auch unser Anliegen, den Ensembleschutz in Buchschlag zu erweitern, unterstützte er durch hartnäckiges Nachsetzen bei den zuständigen Behörden.

Gerne erinnern wir uns an die Besuche von Wolfgang Storm im Archiv, das er im Rahmen seiner Recherchen zu einem Buch über Jakob Latscha, dem Gründer von Buchschlag, aufsuchte. Im Rahmen des Projekts „Stadtteilhistoriker“, einer Initiative der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, erschien 2018 sein Buch „Jakob Latscha. Kaufmann und Sozialreformer. 1849-1912“, das er im Geschichtsverein vorstellte.  Immer wieder profitieren wir auch heute noch von seiner gründlichen Recherche und seiner klar analysierenden Darstellung zu Buchschlags Gründungsgeschichte.

Sein Engagement für Buchschlag bewegte Wolfgang Storm dazu, sich für den Erhalt einer majestätischen Buche vis á vis des Schneckenbrunnens tatkräftig einzusetzen. Aus Ärger über die unsäglichen Graffitis in der Bahnunterführung machte er sich getreu dem Motto der Kästner-Worte: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ ans Werk und entfernte mit einem befreundeten Helfer eigenhändig das Geschmiere. Auch ein Schild, das der Geschichtsverein am Bahnhof als Hinweis auf seinen Rundweg durch die Villenkolonie aufstellen ließ, profitierte von der Reinigung.

Im vergangenen Jahr nahmen Wolfgang Storm und seine Frau Pia wieder an den alljährlichen Offenen Gärten teil und empfingen die Besucher in ihrem Garten. Gastfreundlich zeigte sich das Ehepaar ebenfalls bei ihrem Engagement für junge klassische Musiker, die regelmäßig zu Hauskonzerten in ihrem Haus auftraten.

Dr. Wolfgang Storm wird nicht zuletzt auch wegen seiner unnachgiebig kritischen Auseinandersetzung mit Buchschlager Themen in liebevoller Erinnerung bleiben.